Labrador Familienzucht

Vom Labbiliebhaber zum Labradorzüchter in Franken
Hallo Labbifreunde, wir sind Marianne und Norbert, LabradorZüchter im fränkischen Heiligenstadt und mit unserer Hündin Sina hat 2012 alles begonnen. Mit 8 Wochen haben wir sie voller Stolz und Freude in unser Heim aufgenommen. Kurz darauf wurde sie von einem auf den anderen Tag schwer krank und wir mussten sie in eine Tierklinik fahren wo wir um ihr Leben fürchteten.Nach dreiTagen konnten wir unseren Hund,voll mit Medikamenten und sehr geschwächt, wieder abholen. Das sie lebte war unser größtes Glücksgefühl und wir spüren heute noch ihre Dankbarkeit. Sie bestimmt unser Leben nach ihren Wünschen da an Erziehung zum damaligen Zeitpunkt aufgrund ihres Zustandes nicht zu denken war. Sie ist schlau und versteht jedes Wort, das ist uns manchmal schon unheimlich. Sie ist unsere große Liebe und mit ihr hat sich unsere allgemeine Einstellung zum Tier verändert.

Durch sie wurden wir große Labradorfans und 2015 schenkte sie uns einen Wurf mit neun Welpen. Alle waren gesund und topfit und wir begaben uns für acht Wochen in häusliche Quarantäne, um alle zu schützen. Instinktiv gelangen uns wohl wichtige Dinge und Handlungen,so dass uns alle Welpen, mit ihren neuen Familien gesund verlassen konnten.Sie gingen freudig während wir im stillen Kämmerlein jämmerliche Tränen vergossen haben.Eine Erfahrung die wir so nicht kannten. Wir hatten alle sehr ins Herz geschlossen und saßen nun wieder in unserer leeren stillen Wohnung.Da haben wir uns die ersten Zukunftsgedanken für eine Hundezucht gemacht.

Selbstverständlich behielten wir ein Abbild von Sina, wir nannten sie Stella und sie war unser Herzenshund - wir verloren sie auf tragische Weise. Sie schenkte uns acht Welpen und forderte uns sehr, denn es handelte sich um 7 Rüden (Alphatiere)und ein kleines Weibchen. Das Weibchen haben wir behalten und nannten sie Leyla und wir finden sie, wie die Namensdeutung auch, göttlich. Bis zum heutigen Tage haben wir unser Rudel aus verschiedensten Motiven und Gründen mit 5 Mädels aufgebaut.. Sie alle erledigen ihre Aufgaben im Rudel und betreuen die frisch geborenen Welpen von Anfang an. So wird die wichtige Prägungsphase zwischen Tier und Tier, sowie Mensch und Tier aufgebaut. Die Welpen werden mit Innengeräuschen und ab der 6.Woche mit Außengeräuschen konfrontiert.In ihren neuen Heimen agieren sie dementsprechend selbstsicher und angstfrei vor Alltagsgeräuschen innen u. aussen
Über unsere Arbeit und was den Unterschied ausmachen kann
Zu unserer Arbeit als Labradorzüchter gehört eine vernünftige und umsichtige Vorbereitung auf ein tolles Ereignis, wobei man mit dem passenden Rüden zur Deckung beginnt. Er sollte gesund und größer sein und keine Erbkrankheiten aufweisen,dazu die richtige Farbe und Ausdruck haben. Um das Weibchen locker und selbstsicher zu animieren, braucht er einfach die nötige Erfahrung und Eignung. Das hat bisher mit unseren beiden zur Auswahl stehenden Deckrüden immer gut geklappt. Die Mädels waren sofort hin und weg und haben alles zugelassen was keinesfalls selbstverständlich ist. Wir beachten bei der Deckung natürlich auch familiäre "No Gos". Nach dem Spaß beginnt unmittelbar der Ernst des Lebens, mit einer medizinischen Maßnahme,der Herpesimpfung. Nach 30 Tagen wird durch Sonographie die Trächtigkeit offiziell und wir erfahren ungefähr auch die mögliche Anzahl. Der Tag der Geburt ist permanent spannend. Während der Tragezeit von 58 bis 65 Tagen sorgen wir dafür,dass es der werdenden Mutter an nichts fehlt und sie die wichtigsten Nährstoffe mit Spezialfutter erhält. Auch Kalzium zugaben sind wichtig. Mit der zweiten Herpesimpfung und der Entwurmung aller gehen wir in die Geburtswoche. Bei diesem schönen Ereignis sind alle dabei, auch um einzuspringen wenn sich eine Fruchthülle nicht öffnen lässt,das Fruchtwasser die Atmung des Welpen blockiert,die Mutter mit dem Fressen der Nachgeburt überfordert ist und anderer Probleme. Wenn der Welpe feststeckt muß der Mensch schnell handeln, da sonst alle Welpen im Geburtskanal gefährdet sind. Wenn die Welpen dann geboren sind,lebt einer von uns die erste Zeit Tag und Nacht mit der Hündin und ihren Welpen im Zimmer. Wir können so jederzeit auf Veränderungen und Bedürfnisse reagieren. Sie suchen schon nach wenigen Tagen menschlichen Kontakt und die ersten zwei Wochen sind eine gefährliche aber auch sehr innige Zeit, welche die Hündin intensiv mit ihren Welpen verbringt. Wenn sich Augen und Ohren geöffnet haben, erwarten die Kleinen schon Kontakte mit allen in der Familie lebenden Tieren und Menschen. Die Prägung hat begonnen und die erste Zufütterung, sowie die selbstständige Entleerung von Darm und Blase wird geübt.

Wie es eine Erfolgsgeschichte in der Familie werden kann
Nach drei Wochen suchen wir und die Welpen selbst die passende Familien aus und reden über zu erkennende Vorlieben und Eigenschaften der Kleinen. Faszinierend ist für die Familien die wöchentliche Entwicklung ihres Vierbeiners und die Vorfreude steigt mit jedem Besuch. Sie können sehr gut das Muster und Vorgehen unserer Arbeit erkennen und bewerten. Für die soziale Bindung bringen sie ihrem zukünftigen Zuwachs Halsbänder mit schicken Farben,eine weiche kuschelige Schmusedecke sowie geeignetes Spielzeug mit und können sich in einem separaten Raum mit ihrem Welpen anfreunden und Kontakt aufbauen.Durch regelmäßige Gewichtskontrolle und Agilität des Welpen verrät dieser uns seinen Gemütszustand. Auch die Ausscheidungen verraten viel über sein Befinden und die Notwendigkeit einer Entwurmung. Die Übertragung von Würmern erfolgt durch das Gesäuge der Hündin.
Die zukünftigen Hundebesitzer haben bis zur achten Woche Gelegenheit sich voll und ganz auf die neue Aufgabe vorzubereiten. Sie zäunen ihr Grundstück ein, schaffen Hundebetten an und bereiten Räume für die Erstbetreuung vor. Bis der Welpe allein bleiben kann, dauert es ein paar Wochen, aber durch Intervalltraining und eine geistig sowie körperliche Auslastung kann das schnell gelingen. Ab der 7.Woche wird es dem Welpen bei uns langsam langweilig und man merkt ihm an,dass er lernbegierig in seine Familie möchte. Er rauft und kämpft mit seinen Brüdern und Schwestern und gemeinsam stellen sie die unmöglichsten Dinge an. Nach der Untersuchung und Impfung teilen wir den Familien mit, das die Impfung vertragen wurde und sie ihn jetzt gerne abholen dürfen. Gut gelaunt mit Chip, Grundimmunisierung und mehrmalig entwurmt, verlassen sie freudestrahlend, mit ihrer neuen Familie unser Heim. Wenn uns jeder Welpe nochmal einen letzten treuen Blick zuwirft, erfasst uns wieder diese Traurigkeit die wir auch schon beim ersten Wurf deutlich spürten. Es tut uns einfach weh..... Die Eingewöhnungszeit mit den neuen Familien dauert etwa zwei Wochen in der viele Rückfragen bei uns eingehen. Diese beantworten wir gerne und geduldig und geben Tipps. Wenn es gewünscht wird, sind wir auch beratend tätig und greifen dabei auf den Rat unseres Tierarztes zurück dem wir sehr vertrauen. Wichtig ist, dass der Welpe in der Sozialisierungsphase die bis zur 12ten Woche dauert, in der Familie keine negativen Erlebnisse macht und schon mit Grundkommandos, Erziehung,Umfeld und Tagesablauf vertraut gemacht wird. Nach der Eingewöhnungszeit folgen auch gleich die ersten Bilder und Lernfortschritte deren Besitzer ihnen schon jetzt, keine Wünsche mehr abschlagen können.
Für jeden Menschen der passende Hund - das gibt es mit Sicherheit
Wir verstehen alle die in Deutschland einen Hund aus dem Tierheim holen,das ist sehr wichtig und muss so sein. Verstehen sollte man auch Familien mit kleinen Kindern die gerne wissen wollen, wie
ihr Familienmitglied die ersten acht Wochen verbracht hat.Sie wollen vollstes Vertrauen geniesen und diese erste Zeit ist nun einmal prägend für sein ganzes weiteres Leben. Ohne negative Erlebnisse, wird er wesensstark und ruhig, nicht bei jeder Kleinigkeit die mal falsch läuft, eine folgenschwere Reaktion zeigen. Er sollte in den ersten 4 Wochen viel lernen, denn er ist dazu bereit u. willig.
Wir haben es uns einfach vorgenommen bei der Betreuung der Welpen, vieles mit mehr Berührung, Liebe Spielen und Fürsorge zu machen,sowie intensivere Kontakte von Mensch und Tier, so dass am Ende der Zeit nur angenehme Erlebnisse, in der wichtigsten Phase seines Lebens, im Gedächtnis bleiben. Das ist eine intensive und aufwendige Aufgabe der Familienzucht. Das kostet wirklich viel Kraft und Entbehrung. Bis jetzt geben uns die Rückmeldungen der neuen Besitzer recht es so weiter zu führen, vll. sogar noch zu steigern und zu erweitern, aber wir wollen auch nicht zu sehr vermenschlichen.
Zum Schluss bleibt nur zu sagen
Besuche sind erwünscht, Fragen sind erlaubt, persönliche Kontakte erwartet, wir sind bereit.
Bei längeren Anfahrten, könnte man eine Übernachtung einplanen und seinen Hund am Anreisetag und Abreisetag besuchen. Zwei Besuche wären dann schon einmal besser als einer. Wir empfehlen, mit einer machbaren Fahrzeit, den Welpen wöchentlich zu besuchen, es erleichtert die Abholung und die Eingewöhnung in die neue Familie und Wohnung ungemein, da er nicht trauert weil er Sie schon kennt.
Unser telefonischer Support ist auch Jahre nach der Abholung noch bereit zu helfen.
Eine Buchempfehlung für eine schriftliche Gebrauchsanleitung von Labradore gibt's oben drauf.
Wir finden die Bücher von Herrn Peter Petzl aus Österreich, der mit seinem Labrador "Herr Titus" tolle Geschichten erlebt, viel erzählt und beschreibt, wie ein Labrador denkt und fühlt.